Für wen schreibe ich? Oder anders gefragt: Warum ist es wichtig, für mich selbst zu schreiben?
Bei mir besteht das Schreiben oft aus Phasen. Phasen, in denen ich besonders viel oder wenig schreibe. Vor ein paar Wochen stand ich an einem Punkt, den man vielleicht als Schreibblockade bezeichnen kann. Auf Twitter und Co. erfahre ich regelmäßig, wie andere Autoren in ihrem Schreiben vorankommen. Das ist ziemlich schön, denn man kann sich austauschen und daraus oftmals Motivation schöpfen. Mein Problem war nur, dass ich zu sehr auf andere geschaut habe und in Hinblick auf mein Projekt eher den Kopf hängengelassen habe.
Versteht mich nicht falsch, es ist wunderbar mit Autoren vernetzt zu sein! Ich war nur entmutigt, weil ich nicht wusste, wie meine Handlung weitergehen soll, und gedacht habe, dass so ziemlich jeder in diesem Moment mehr aufs Papier bringt als ich.
Ich möchte hier keinem auf die Füße treten. Das war eine Situation, die ich selbst kreiert habe und niemand ist ‚Schuld‘ daran.
Nach einer Zeit habe ich für mich persönlich entdeckt, wie wichtig es ist, von anderen Autoren oder auch dem Handy Abstand zu nehmen. Ich habe mich einen Nachmittag lang hingesetzt und aktiv darüber nachgedacht, was mich gerade an meiner Geschichte stört und warum es so schwer ist, die Handlung voranzutreiben.
Warum habe ich das nicht vorher gemacht? Weil mich das ständige Auf-das-Handy-schauen passiv werden lässt. Es ist viel gemütlicher, anderen bei ihren Erfolgen zuzusehen, als selbst etwas zu tun.
Als ich mein Problem erst einmal kannte und neu zu planen anfing, sind die Wörter nur so auf das Papier geflogen.
Motivation kommt nicht immer von außen, sondern vor allem von innen.
Anders formuliert kann ich sagen: Ich schreibe in erster Linie für mich.
Auch der Gedanke daran, dass es jemand lesen wird, ist ein großer Antrieb. Als ich einer Freundin (du darfst dich gerne angesprochen fühlen!) die ersten zwei Kapitel dieses Projekts zugesendet habe und Feedback bekam, war ich richtig begeistert und hatte Lust, weiterzuschreiben. Ich denke für die meisten Autoren sind Leser mit die beste Motivationsquelle.
Letztendlich ist ein Grund für mein kleines ‚Dilemma‘ gewesen, dass ich mich verglichen habe, und ich denke, ich bin da nicht die Einzige. Sich mit anderen zu vergleichen kann ein Antrieb sein, denn man will besser werden. Es kann aber auch demotivierend wirken, wenn wir zum Beispiel weniger schaffen als andere und uns deswegen schlecht fühlen. Wenn wir das richtige Maß wählen und nicht zu sehr auf andere schauen, sie aber auch nicht ignorieren und stattdessen unterstützen – und TROTZDEM bei uns bleiben können: Dann haben wir alles richtig gemacht.
Und doch kann ich sagen, dass es nicht immer falsch ist, eine Schreibpause einzulegen. Das ist für jeden anders. Hauptsache ist, dass, wenn wir schreiben, wirklich Spaß daran haben! (Es gibt natürlich immer Szenen, die man lieber schreibt als andere.)
Was hält euch ab vom Schreiben und für wen schreibt ihr? Lasst es mich gerne wissen. 🙂