Black Vision: Engel des Lichts

Black Vision: Engel des Lichts

Worum geht es?

Glorya ist ein Erzengel, wächst allerdings auf der Erde auf. Sie ist dazu bestimmt, diese zu beschützen und führt eine Art Doppelleben, da auch der Himmel ihre Heimat ist. Ungeahnte Kräfte schlummern in ihr, die sie erst noch entdecken muss. Täglich absolviert sie ihr Kampftraining, das sie darauf vorbereitet, was niemand aufhalten kann. Denn die Abtrünnigen steigen empor und schmieden dunkle Pläne zur Vernichtung der Erde. Ist Glorya dem gewachsen?

Meine Meinung:

Ich bin ein ehrlich gesagt ein bisschen ratlos, wie ich dieses Buch bewerten soll. Mich hat vieles gestört. Zum Beispiel die Tatsache, dass die Protagonistin durchgehend perfekt ist und von allen auch in höchsten Tönen gelobt wird. Sie besitzt nicht nur als Einzige die niedrigste Graustufe, was bedeutet, dass sie ein sehr reiner Engel ist, sondern sie ist auch die Beste im Kämpfen, braucht nicht für die Schule zu lernen und alle Jungs gucken ihr nach. Mich hat das unglaublich genervt, weil Glory offenbar keine Schwachpunkte besitzt und man immer nur hört, wie toll sie ist. Mir ist auch keine wesentliche Entwicklung aufgefallen. Ja, sie entdeckt ihre Kräfte, aber auch die beherrscht sie von Anfang an perfekt. Es kommt nur immer mal wieder etwas Neues dazu, was man noch nicht kannte. Außerdem richten sich alle nach ihr: Ihre Eltern, ihr Trainer, ihre Freunde und selbst der Junge, den sie mag. Glory kommt mir an einigen Stellen viel zu dominant und arrogant rüber.

Dementsprechend empfand ich den Großteil des Buches nicht besonders spannend, weil ich immer wusste: Glory kommt immer überall heil raus. Sogar (Achtung, Spoiler, bitte markieren!) als sie stirbt, kehrt sie kurz darauf schon wieder ins Diesseits zurück. Es wird der Anschein erweckt, als könne ihr nichts schaden. Und genau das tritt ja auch ein. Dagegen waren die Abtrünnigen zur Hälfte des Buches eine willkommene Abwechslung. Aber auch hier wird die Entführung bald wieder aufgelöst. Die Autorin hätte daraus mehr machen können.

Was ich gut finde, sind die tollen Ideen. Die Autorin schafft eine Welt mit selbst erdachten Orten und erzählt uns alles über Engel und Erzengel. Daran habe ich gemerkt, dass das Potential wirklich da war, aber die Umsetzung noch etwas ausbaufähiger gewesen wäre. Teilweise waren zudem formale Fehler dabei, die man auf den ersten Blick sieht. Beispielsweise falsche Absätze und Buchstaben, die fehlen/zu viel sind. Hier hätte eine Überarbeitung gut getan.

Die Kämpfe wiederum habe ich sehr genossen. Sie waren sehr schön und spannend beschrieben, obwohl auch hier Glorya manchmal etwas überheblich war. Alles in allem haben mir die Kämpfe und auch die Verwandlungen großen Spaß gemacht.

Fazit:

Mit 14 hätte ich die Geschichte wahrscheinlich furchtbar gehyped, aber heute fallen mir so viele Schwachpunkte auf. Die Protagonistin ist zu perfekt, die Spannung kommt zu kurz. Wenn ich das richtig gesehen habe, hat die Autorin das Buch mit 16 Jahren geschrieben, was total klasse ist und sie soll auch bitte weitermachen! Trotzdem hätte eine Überarbeitung und ein Lektorat noch gut getan. Ich vergebe daher schweren Herzens 2,5 Sterne.