Nach Langem kommt mal wieder eine Rezension online! „Die Götter von Asgard“ wurde von Liza Grimm verfasst und ist im Knaur-Verlag erschienen.
Darum geht’s:
Ray ist gerade an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sie einfach nicht weiter weiß. Sie studiert das, was ihre Eltern von ihr erwarten, obwohl ihre wahre Berufung das Singen ist. So geschieht es, dass sie an ihrem emotionalen Tiefpunkt eine Frau namens Kàra kennenlernt, die sie prompt mit nach Berlin nimmt. Dort, verspricht sich Ray, wird sie endlich ihre Karriere als Sängerin aufnehmen. Doch es kommt anders, als gedacht: Kàra ist nicht die, für die sie sich ausgibt. Und bald lernt Ray noch ganz andere Gestalten kennen. Ehe sie sich’s versieht, stolpert sie in eine fremde Welt, die der nordischen Götterwelt gleicht. Eine Prophezeiung könnte das Ende der bekannten Götterwelt bedeuten – oder das Ende von Rays Leben. So bricht Ray in ein Abenteuer auf, in dem sie sich nicht nur einmal beweisen muss.
Meine Meinung:
Man kommt unglaublich leicht in das Buch rein. Der Schreibstil ist einfach gehalten, sodass man nur so durch die Seiten rutscht. Dank den knapp 300 Seiten wird es auf keiner Seite langweilig. Das Buch beschäftigt sich hervorragend mit der nordischen Mythologie, sodass man sich (selbst als zunächst unwissender Leser) schnell ein Bild der jeweiligen Götter machen kann.
Gemeinsam mit Loki ging sie die ersten Schritte in dieser neuen, ungewohnten Welt. Das Gras unter ihren Füßen war weich, und die Luft roch angenehm frisch.
Eine besonders große Rolle spielen Kàra, Tyr, Thor und Loki. Besonders gut gefallen hat mir Lokis Auftreten. Er ist genau so, wie sich ein Gott der List zu verhalten hat. Ich habe mich dabei ertappt, wie auch ich ihm an mancher Stelle Glauben schenkte, und somit, genau wie Ray, auf ihn herein fiel. Tyr war mir zu diesem Zeitpunkt gar nicht bekannt, ich habe nur viel über Thor und Loki durch diverse Filme Bescheid gewusst. Ich finde, dass die Charaktere gut gelungen sind, jedoch hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe gewünscht. Ich glaube, dass die dominante Handlung das vielleicht ein bisschen verhindert hat? Ich bin mir nicht sicher, aber nichts desto trotz habe ich die Charaktere ins Herz geschlossen! Besonders die Gestalten, die noch auftauchen (will nicht spoilern), sind bildhaft beschrieben und haben es mir angetan. 😀
„Ich habe dir schon in Svartalfheim gesagt, dass du keinem Wesen trauen sollst. In Niflheimr gelten dieselben Regeln. Nichts ist so, wie es scheint.(…)“
Die Handlung ist zudem logisch und plausibel. Immer wieder tauchen Gefahren auf und immer wieder bangt man mit. Selbst wenn man eine Zeitlang nicht gelesen hat, kommt man schnell wieder rein. Nur gegen Ende habe ich schon eine Vermutung gehabt, mit welchen „Waffen“ Ray kämpfen wird. Da habe ich tatsächlich richtig getippt. Generell ist es schön, eine selbstbewusste, sich entwickelnde Protagonistin zu haben.
Das Buch ist spannend, interessant und hält noch ein bisschen was gegen Ende offen. Ich habe gehört, es soll eine Art Vorgeschichte zu „Die Götter von Asgard“ geben, worauf ich schon gespannt bin. Irgendwie hat mir noch ein wenig Rays Alltag nach dem Abenteuer gefehlt (was Familie und Job angeht), ansonsten finde ich gerade den Epilog sehr passend.
Fazit:
Insgesamt hat mir das Lesen viel Spaß gemacht! Ich hätte das Buch wahrscheinlich an einem Tag weggelesen, wenn ich nicht immer hätte unterbrechen müssen. Selbst für Einsteiger in die Mythologien zu empfehlen! Da ich mich mehr mit der griechischen Mythologie auskenne bzw. davon gelesen habe, war es schön, auch mal etwas von der nordischen Mythologie in der Hand zu halten.
Das Buch eignet sich auch perfekt für zwischendurch und ist wirklich flockig-leicht zu lesen. Insgesamt für mich ein 4,5-Sterne Buch.